Archiv der Kategorie ‘Allgemeines zum Klimawandel‘

 
 

Wasserstoff und Energiewende

Papier vom Bundesministerium Wirtschaft und Energie 5.11.2019

Wasserstoff: ein wichtiges Element für die Energiewende Energieeffizienz und erneuerbare Energien sind für eine erfolgreiche Energiewende unverzichtbar. In beiden Feldern ist in den vergangenen Jahren sehr viel erreicht worden. Für den Erfolg der Energiewende brauchen wir jedoch neben erneuerbaren Energien, die wir direkt nutzen können, oder Strom aus erneuerbaren Quellen weitere Bausteine: Dies sind die gasförmigen Energieträger, insbesondere CO2-freier Wasserstoff.

………………………….

Was werden wir tun? – Die Nationale Strategie Wasserstoff: Wegbereiter für CO2-freien Wasserstoff Die Erzeugung, der Import und die Nutzung von CO2-freiem Wasserstoff werden zukünftig eine wichtige Rolle für die deutsche Wirtschaft spielen. Die Bundesregierung will mit der Nationalen Strategie Wasserstoff den Weg dahin bereiten und die Aktivitäten verzahnen und bündeln. Damit schaffen wir einen Rahmen, der die industrie-, energie-, klima-, innovations- und entwicklungspolitischen Chancen von Wasserstoff vereint. Ziel ist es, Innovationen und Investitionen in die vielfältigen Technologien zur Erzeugung und Weiterverarbeitung, Transport und Speicherung sowie Verwendung von CO2-freiem Wasserstoff zu fördern und die gute Ausgangsposition der deutschen Industrie zu unterstützen. So wollen wir sicherstellen, Technologieführer zu sein und zu bleiben. Dazu werden wir mit der Nationalen Strategie Wasserstoff einen Aktionsplan erarbeiten, der die aus heutiger Sicht notwendigen Schritte aufzeigt, um dieses gemeinsame und für den Erfolg der Energiewende wichtige Ziel zu erreichen.

Kurzpapier Wasserstoff bmbf 2019

Stellungnahme von Hans Josef Fell zu dem Papier Stellungnahme

Das RP-Energie-Lexikon

Dieses Energie-Lexikon erklärt in sachlich neutraler, verständlicher und praxisnaher Weise viele Grundbegriffe, Fakten und Zusammenhänge im Fachbereich Energie. Es richtet besonderes Augenmerk auf die Aspekte Energieeffizienz, Ressourcenschonung, Umweltschutz und Umwelttechnik und ist dabei allein dem Gemeinwohl verpflichtet.

Link zum Lexikon

Deutschlands Rechnung zur Energiewende geht nicht auf

Artikel aus dem Handelsblatt vom 8.10.2019

Eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien ist derzeit unrealistisch. Ein Erdgas-Ausstieg wäre daher unverantwortlich – zumal die CO2-Bilanz gering ist.

Deutschland hat ein gravierendes Problem, das sich in zwei Zahlen fassen lässt: Der gesamte Endenergieverbrauch beläuft sich auf 2500 Terawattstunden jährlich. Dem stehen nur 180 Terawattstunden gegenüber, die mittels Wind und Sonne produziert werden. Zwischen diesen beiden Zahlen klafft eine riesige Lücke.

Sie wurde bislang im Wesentlichen mithilfe fossiler Brennstoffe und von Atomkraftwerken geschlossen. Die Nutzung der Kernenergie wird in Deutschland – aus guten Gründen – schon Ende 2022 Geschichte sein. Der Ausstieg aus der Kohle ist beschlossene Sache. Zugleich wird der Ausstieg aus der Nutzung von Öl im Verkehrs- und im Gebäudesektor mit hohem finanziellem Aufwand eingeleitet.

Was bleibt also, um die Lücke zwischen 2500 und 180 Terawattstunden zu schließen? Die Potenziale von Biomasse und Wasser gelten als ausgereizt – auch aus politischen Gründen. Der Anteil von Wind und Sonne wird also weiter wachsen müssen. Und zusätzlich wird Erdgas als letzter fossiler Energieträger noch über viele Jahre eine wichtige Rolle spielen.

Link zum Artikel

Methan, ein Megaproblem der Klimakrise

Unbemerkt von der öffentlichen Diskussion vollzieht sich zurzeit in Deutschland, aber auch weltweit ein dramatischer Wandel beim Brennstoffeinsatz zur Strom- und Wärmeerzeugung. In Deutschland ist dies unter den Begriff “Fuel switch” bekannt geworden. Es ist die modernere Variante der alten Theorie vom Erdgas als der Brückentechnologie. Sie soll den Erneuerbaren Energien angeblich zum Durchbruch verhelfen. Die Erzähler dieser Geschichte sprechen nur vom Verbrennungsprozess und dessen geringeren CO2-Emissionen im Vergleich zur Kohle. Das ist eine sehr selektive Betrachtungsweise, die sich nicht damit auseinandersetzt, dass Methan, aus dem Erdgas zum allergrößten Teil besteht, nicht vom Himmel fällt, sondern einen langen Prozess der Förderung, der Reinigung und des Transports hinter sich hat, bevor es vor Ort verbrannt wird.

„Erdgas, also Methan, CH4, wird als umweltfreundlich gepriesen, weil bei seiner Verbrennung nur 0,20 kg CO2 pro kWh Heizenergie entstehen, bei Heizöl aber 0,28 und bei Kohle 0,35. Dabei wird nicht bedacht, dass bei der Förderung und Verteilung von Erdgas bis über 10 % unverbranntes Methan in die Atmosphäre gelangen. Das Methan-Molekül ist 56 mal klimawirksamer als CO2; sein CO2-Klimaäquivalent ist 56. Allerdings ist die Verweildauer von Methan in der Atmosphäre ca. 10 mal kürzer als die von CO2, aber in den 10 bis 20 Jahren, die uns noch für die Klimarettung verbleiben, ist CH4 immer noch 45 mal wirksamer als CO2, und nicht 20 mal, wie oft behauptet wird. Zu jedem Molekül CO2, das bei der Verbrennung eines CH4-Moleküls entsteht, kommen also bei 10 % Leckagen noch 45 * 10 % = 4,5 CO2-Klimaäquivalente durch das unverbrannte Methan dazu. Die Erdgaswirtschaft ist also nicht halb so Klima schädlich wie die Kohlewirtschaft (s.o.), sondern 0,5 * (1 + 4,5) = 2,75 mal Klima schädlicher.

Artikel hier lesen